Neun Jahrzehnte sind seit dem ersten Aufruf zur Blutspende in Leipzig vergangen. „Dieses Jubiläum ist ein Meilenstein, der die lange Geschichte und die Bedeutung unseres Instituts in der medizinischen Versorgung widerspiegelt“, sagt Prof. Dr. Reinhard Henschler, der das Institut für Transfusionsmedizin (ITM) am UKL leitet. Die nicht nur medizinische Bedeutung von Blut überall auf der Welt und quer durch die Geschichte und Genres ist bezeichnend: Beispielsweise wird in Goethes „Faust“ Blut als ein „ganz besondrer Saft“ hervorgehoben.
Bei der Enstehung des organisierten Blutspendewesens spielte Leipzig eine Schlüsselrolle: Am 8. Dezember 1933 erschien hier der erste überregionale Aufruf zur Blutspende. Er galt als Startschuss zum Aufbau eines einheitlichen Spendernachweis, zur Festlegung von Kriterien für die Spendetauglichkeit und einer Datenbank geeigneter Blutspender:innen.
Das Institut bietet aktuell eine besondere Kombination aus klinischer Transfusionsmedizin und einem umfangreichen Blutspendedienst. „Mit rund 20.000 aktiven Blutspender:innen und über 25.000 Transfusionen jährlich sind wir ein unverzichtbarer Teil der medizinischen Versorgung“, erklärt Prof. Henschler.
Eine der größten Herausforderungen: „Uns fehlt der Spendernachwuchs. Überall in Deutschland verzeichnen die Spendedienste seit einigen Jahren einen spürbaren Rückgang der Spendebereitschaft. Hinzu kommt, dass wir täglich verdiente Blutspender:innen verabschieden müssen, die wir aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zulassen dürfen.“
“Es ist daher besonders wichtig, mit Events, Werbeaktionen und starker Präsenz auf Social Media-Kanälen potenzielle Blutspender:innen zu erreichen“, so Prof. Henschler.