Endoprothetik mit minimalem Blutverlust

Blutungsarm Endoprothesen einsetzen – diesem Ziel hat sich die Orthopädie am UKL sehr erfolgreich verschrieben. Nach vier Jahren verschiedenster Umstellungen der Abläufe während und nach der Operation können die Chirurgen um Prof. Andreas Roth nicht nur den teilweise hohen Blutverlust beim Einsetzen einer Knie- oder Hüftprothese und Folgeprobleme wie Infektionen vermeiden, sondern so auch den Patient:innen schneller wieder auf die Beine helfen.

Um das zu ermöglichen, mussten allerdings auch viele weitere Faktoren vor, während und nach der Operation verändert werden. So wird unter anderem ein spezielles Mittel eingesetzt, dass die Gerinnungsneigung kurzzeitig steigert und so Blutungen verhindert. Statt wie bisher vor der Operation Blutpräparate für jeden bereitzustellen, muss jetzt nur noch bei bestimmten Risikopatienten vorgesorgt werden. Bei bis zu 400 Operationen im Jahr macht das einen großen Unterschied.

"Wir konnten die internen Richtlinien dazu anpassen, weil wir mit unserem Verfahren die Transfusionshäufigkeit bei endoprothetischen Operationen auf drei Prozent gesenkt haben", erklärt Orthopädin Dr. Christina Pempe.

Dabei galt und gilt sein Fach als eher "blutige" Chirurgie, bei der es im Gegensatz zu anderen eben nicht minimal-invasiv zugeht. Moderne Chirurgie, davon ist Prof. Andreas Roth überzeugt, sollte hier neue Wege gehen.

"Wir brauchen heute kaum noch Transfusionen, um den Blutverlust bei einer Hüft- oder Knieprothesen-Operation wieder aufzufangen", beschreibt der Leiter des Bereichs Endoprothetik/ Orthopädie.