Den Patient:innen des Cochlea-Implantat-Zentrums (CIZL) am Universitätsklinikum Leipzig stehen für Reha und Nachsorge nun größere und modernere Räume zur Verfügung. Bei laufendem Betrieb sind in den vergangenen Monaten Teile des Hauses 11 in der Paul-List-Straße grundlegend erneuert und an die notwendigen, akustisch bedingten Besonderheiten angepasst worden.
„Unsere CI-Familie wächst weiter“, erklärt Prof. Dr. Michael Fuchs, Leiter des CIZL. „Das ist sehr erfreulich, aber daher mussten wir eben personell und auch räumlich erweitern.“ Bisher nutzte das CIZL Teile der ersten Etage im Haus 11 des UKL, in dem sich auch der ambulante Augen-OP befindet. Nun ist die komplette zweite Etage hinzugekommen.
Am 18. Januar 2023 sind die neuen Räume im Beisein des UKL-Vorstands offiziell eingeweiht worden. Investiert wurden rund 200.000 Euro. Ein Cochlea Implantat (CI) ist ein bei hochgradiger Schwerhörigkeit operativ eingesetzter kleiner Elektrodenträger in der Hörschnecke.
Ist ein solches CI-Modul bei einem Betroffenen eingepflanzt worden, kommt nach einer Wartezeit von etwa vier Wochen der „spannende Tag der Erstanpassung“, wie es Prof. Michael Fuchs nennt: „Denn unser Gehirn passt sich erst langsam an die elektrische Stimulation an.“
Bei Erwachsenen folgt ein zweijähriger Reha-Prozess mit 30 Therapietagen mit je drei bis vier Therapie-Einheiten. Bei Kindern sind es sogar drei Jahre und 100 Therapietage mit je zwei Einheiten pro Tag, um sie nicht zu überfordern. Mit dem Abschluss der Reha beginnt die lebenslange Nachsorge. Erwachsene verbringen dann noch einmal einen ganzen Therapietag im Jahr, Kinder gleich zwei im CIZL.
Das Cochlea-Implantat-Zentrum am UKL ist 2010 gestartet, die Patientenzahlen wachsen. Pro Jahr erfolgen durch das CI-Team 65 Implantationen. Insgesamt waren es seit Beginn bis zum Ende des vergangenen Jahres bereits 487.